Veranstaltungen

Hamburg klimaneutral in 15 Jahren

Wirtschaftskonferenz diskutiert gesteckte Ziele

Haus im Park. Gute Unterhaltung im Foyer

Jan-Oliver Siebrand, Handelskammer Hamburg

Alexander von Vogel, Staatsrat für Bezirke in der Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung der Bezirke

Podiumsdiskussion (v.l.) Cornelia Schmidt-Hoffmann, Jan-Oliver Siebrand, Prof. Dr. Hans Schäfers, Thomas Buhck, Fritz Schellhorn, Katharina Heckendorf

Stephanie Pelch (v.l.) überreicht Blumen an Marlene Sandecki (Wirtschaftsförderung / Bezirksamt Bergedorf) und Marc Wilken, WSB Geschäftsführer

Bezirksamt und Bezirksversammlung Bergedorf, die Handelskammer Hamburg und der Bergedorfer Wirtschafts- und Stadtmarketingverband (WSB) hatten eingeladen zur Wirtschaftskonferenz 2024, und mehr als 100 Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung waren am Donnerstag, 21. November, der Einladung ins Haus im Park am Gräpelweg 8, gefolgt. Stephanie Pelch, Vorsitzende der Bezirksversammlung, begrüßte die Teilnehmer.

Das von der Handelskammer vorgelegte Thema: „Klimaneutralität 2040 - die Hamburger Wirtschaft als Vorreiter“ war das zentrale Thema der von Wirtschaftsjournalistin Katharina Heckendorf in der Zeit von 18 bis 20 Uhr moderierten Veranstaltung. Im Anschluss ging es noch zwei Stunden weiter bei lockerer Unterhaltung mit Speisen und Getränken.

Deutschland stehe als Land mit rund 80 Millionen Einwohnern und seiner Wirtschaftsleistung an dritter Stelle in der Welt, machte Jan-Oliver Siebrand (Handelskammer, Bereichsleitung Nachhaltigkeit / Mobilität) in seinem Vortrag deutlich und Hamburg verfüge über den drittgrößten Hafen Europas sowie starke Forschungseinrichtungen und Wirtschaftsunternehmen, die allesamt an rascher Klimaneutralität arbeiteten.

So heißt es: Die Handelskammer Hamburg hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, den Wirtschaftsstandort Hamburg bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu gestalten. Sie setzt damit ein ambitionierteres Ziel als Deutschland (2045) oder die Europäische Union (2050). Und was zu tun ist, um das gesteckte Ziel 2040 zu erreichen, ist in einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) aufgeführt.

Es geht um erneuerbare Energie: Windkraft, Solarstrom, grüner Wasserstoff und Batterien als Energiespeicher, das Ende fossiler Energie: kein Verfeuern mehr von Kohle, Öl oder Gas, vom privaten Haushalt bis hin zu Industrieunternehmen. Alexander von Vogel, Hamburger Staatsrat für Bezirke in der Behörde für Wissenschaft , Forschung und Gleichstellung der Bezirke, hält den Bezirk Bergedorf mit seiner zumeist mittelständischen Wirtschaft als bestens geeignet in einer Vorreiterrolle für notwendige Veränderungen.

Es folgte eine Podiumsdiskussion mit Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann, Jan-Oliver Siebrand, Prof. Dr. Hans Schäfers ((Leitung Competence Center Erneuerbare Energie und Enertgieeffizienz), Thomas Buhck (Geschäftsführung Buhck Gruppe / WSB) und Fritz Schellhorn (Inhaber Fritz Schellhorn GmbH).

Thomas Buhck berichtete aus der Praxis - von der Anschaffung teurer batterieelektrisch angetriebener Lastwagen, die aber in den Betriebskosten niedriger liegen als die Diesel-Lkw. Buhck hofft auf marktwirtschaftliche Entscheidungen. Je mehr Batterieautos gekauft werden, um so stärker würde der Kaufpreis sinken. Unternehmer seien bereit zu investieren, wenn es wirtschaftlich für sie von Vorteil ist.

Fritz Schellhorn bedauerte den in Deutschland klimapolitisch gefahrenen Zickzackkurs der Vergangenheit, der in der Bevölkerung zu großer Verunsicherung geführt habe. Die Thematik Wohnungsbau, Wärmedämmung, Energieeinsparung, Wärmepumpe habe erheblich gelitten. Sein Heizungs- und Sanitärbetrieb mit rund 80 Beschäftigten habe dennoch eine gute Auftragslage, unter anderem mit der Installation von Photovoltaik- und Solaranlagen.

Prof. Dr. Hans Schäfers sieht die Erzeugung von „grünem Wasserstoff“ durch überschüssigen Wind- oder Solarstrom mittels Elektrolyse als einen Energie-Zwischenspeicher an, für die Zeit von Flaute und Dunkelheit. Ebenso kämen teilverbrauchte Batterien aus Elektroautos in zunehmender Größenordnung als Stromspeicher zum Einsatz. In zehn Jahren, also etwa 2035, würden laut Schäfers in Deutschland die Gasnetze für alle derzeitigen Verbraucher abgeschaltet. Geheizt werde dann nur noch mit Strom und Wärmepumpe, weil die eingesetzte elektrische Energie eine dreifache Wärmeenergie liefere.

Aber eine Frage von Stephanie Pelch, ob denn die Gartenbaubetriebe in den Vier- und Marschlanden zeitnah ihre Gewächshäuser auf Wärmepumpen umrüsten könnten oder ihren Betrieb aufgeben müssten, blieb vom Professor konkret unbeantwortet. Ebenso die Frage, ob denn die ältere Generation noch in die Umrüstung ihrer Häuser und Wohnungen investieren könne oder ohne künftige Gasversorgung ab 2035 frieren müsse. Fritz Schellhorn war sich jedenfalls sicher, dass es auch weiterhin Gasheizungen geben wird. Eine Wette mit dem Professor ging er allerdings nicht ein.

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