Beim alljährlichen „Politischen Frühstück“ des WSB ging es - wie immer - um den Zustand des Wohn- und Wirtschaftsstandorts Bergedorf. Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann berichtete und beantwortete zum Abschluss die Fragen der gut 30 Veranstaltungsteilnehmer. Das „Politische Frühstück“ endete gegen 9.40 Uhr.
Im Veranstaltungssaal „Rostock“ des Bergedorfer H4-Hotels, Holzhude 2, war am Mittwoch, 9. Oktober 2024, ab 8 Uhr das Frühstücksbüffet eröffnet, und die Veranstaltungsteilnehmer aus Politik, Verwaltung und der örtlichen Wirtschaft bedienten sich, bevor es thematisch zur Sache ging. WSB-Vorstandssprecher Dierk Kohlhardt begrüßte die Teilnehmenden, dann berichtete Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann über die laufenden Projekte, darunter das sogenannte Rise-Projekt zur Aufwertung der Innenstadt Bergedorf/Lohbrügge, Sachsentor/Alte Holstenstraße. Besonders erleichtert zeigte sich die Bezirksamtsleiterin über den Verbleib des Körber-Konzerns im Bezirk mit dem Bau der „Fabrik der Zukunft“ im künftigen Innovationspark an Curslacker Neuer Deich / A25. Die Erschließungsstraßen für das Gelände werden derzeit gebaut. Das bisherige Firmengelände an der Kurt A. Körber-Chaussee soll künftig für Wohnen und Gewerbe genutzt werden. Erste Ideen werden entwickelt.
Bergedorfs Innenstadt leidet erheblich unter dem Leerstand des ehemaligen Karstadt Kaufhauses im Sachsentor und der nach Kaufhaus Abriss entstandenen Brachfläche am Bergedorfer Markt. Geplanter Neubau verzögert sich. An Vinhagenweg/Bergedorfer Schloßstraße soll das bestehende Hotel/Parkhaus abgerissen und durch ein neues Wohnhaus mit kleinerem Parkhaus ersetzt werden. Hierfür stehe ein Vorhaben bezogener Bebauungsplan in Aussicht, so die Bezirksamtsleiterin.
Überhaupt: Wo sollen Autos geparkt werden? Diese Frage brannte vielen Teilnehmern unter den Nägeln. Viele Stellplätze sind durch Umbauten abgeschafft. Bergedorfer Einzelhändler beklagen sich, dass Kundschaft wegen fehlender Parkplätze zum Einkaufen ins Umland fahre, nach Geesthacht, Winsen oder auch bis nach Lüneburg.
Noch gibt es in Bergedorf den Frascatiplatz als zentrumsnahes Mischgelände für Veranstaltungen und Parken. Daran soll sich laut Cornelia Schmidt-Hoffmann vorerst auch nichts ändern. Aber - so eine besorgte Stimme der Teilnehmer: Wird es auf dem Gelände von Körbers Fabrik der Zukunft auch Parkplätze für die mehr als 1000 Beschäftigten geben, oder sollen sie ihre Autos auch auf dem Frascatiplatz abstellen?
Je nach politischer Entwicklung nach der Hamburger Bürgerschaftswahl am Sonntag, 2. März 2025, soll sich auch entscheiden, ob Hamburgs 105. Stadtteil Oberbillwerder (gut 6500 Wohneinheiten bis zu 4500 Arbeitsplätze und begrenzter Mobilitätsraum) an der S-Bahnlinie, nördlich Neu-Allermöhe, entstehen wird. Auch Hamburgs Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) soll dort neu aufgestellt werden. Für den aus den 1970er Jahren stammenden denkmalgeschützten bisherigen HAW-Bau in Lohbrügge würde es laut Cornelia Schmidt-Hoffmann bislang keine handfesten Ideen für eine künftige Nutzung geben.